Achtsame Schulen Schweiz – Achtsame Traumapädagogik für Flüchtlingskinder
Die Schweiz hat bereits über 65.000 ukrainische Flüchtlinge aufgenommen, davon etwa die Hälfte Kinder. Sie alle haben Krieg und Flucht und meist auch die Trennung von Bezugspersonen erlebt. Durchschnittlich jede zweite geflüchtete Person leidet infolge solcher Erfahrungen an einer Form von seelischem Trauma, an schwer auszuhaltenden Emotionen und Ängsten, die sich in der psychischen Gesundheit niederschlagen. Solche Traumata hindern viele Kinder daran, sich im Schweizer Schulsystem zu integrieren und effektiv am Unterricht teilzunehmen. Dies wirkt sich auch auf die übrigen Schülerinnen und Schüler aus, die gleichzeitig ebenfalls mit Kriegsnachrichten und -bildern konfrontiert sind. Es ist davon auszugehen, dass zurzeit sehr viele Kinder von heftigen und schwer handhabbaren Gefühlen betroffen sind. Dies führt zu grossen emotionalen Herausforderungen – zusätzlich zum logistischen Druck – auf Schulen und Lehrpersonen. Wirksame Unterstützungsangebote für diese sind daher dringend erforderlich.
Mit dem Projekt «Achtsame Traumapädagogik für Flüchtlingskinder» sensibilisiert der Verein Achtsame Schulen Schweiz Lehr- und Fachpersonen rund ums Thema «Trauma in der Schule» und stattet sie mit dem geeigneten Rüstzeug aus, um feinfühlig auf die Bedürfnisse traumatisierter Kinder eingehen zu können. Zu diesem Zweck erhalten die Lehrkräfte ein umfassendes, praxisfreundliches Tool-Set in Form von Emotions-, Spiel- und Achtsamkeitskarten. Im Zentrum stehen Spiel und Bewegung, um Stress regulieren und abbauen zu lernen. Dazu kommt eine Ressourcensammlung inklusive Tonaufnahmen als informative und praktische Handreichung für Lehr- und Fachpersonen, anhand derer sie traumatisierten Kindern im Schulalltag durch Achtsamkeit einen Ort der Sicherheit geben können. Ausserdem bietet der Verein Trainings in Achtsamkeit und Traumapädagogik an.
Unterstützt von Asuera, schliesst Achtsame Schulen Schweiz mit seinem Angebot eine Lücke, denn konkrete, praxistaugliche Werkzeuge für Lehrpersonen im Umgang mit Trauma im Klassenzimmer fehlen bisher weitgehend.